sábado, 21 de julho de 2012

Entrevista para o site Alemão Motorsport Magazin

Temperaturfrust
von Karin Sturm
Bruno Senna erklärt Motorsport-Magazin.com warum er seinen Williams am Samstag in Hockenheim nicht auf Temperatur brachte und was im Rennen noch möglich ist.


Motorsport-Magazin.com - Direkt nach dem Training hast du nur gesagt, dass du im Q2 überhaupt keinen Grip hattest, nur gerutscht bist und hattest eventuell ein Reifen- oder Reifendruckproblem vermutet. Habt ihr jetzt in der Analyse herausgefunden, was los war?

Bruno Senna: Das Entscheidende war, dass meine Bremstemperatur hinten, mit der ich anfangs des Q2 rausgefahren bin, zu niedrig war. Das hat dann einen ganzen Rattenschwanz von Dingen hinter sich her gezogen. Da die Bremse zu kalt war, hatte ich von Anfang an kein richtiges Gefühl, kein Vertrauen beim Bremsen, das heißt, man bremst vorsichtiger, dadurch geht die Temperatur erst recht nicht so hoch, wie sie soll - und dann bekommt man beim Fahren, weil man kein Gefühl und keinen Grip hat, auch keine Temperatur in den Reifen; dann ist man nicht im richtigen Fenster - und dann hat man das Gefühl, dass man wie auf Seife fährt. Meine Reifentemperatur lag am Ende knapp 15 Grad unter der von Pastor...

Normalerweise modifiziert man die Bremseinstellung, wenn es anfängt zu regnen und klebt auch mehr ab. Das haben wir dann aber nicht gemacht, weil das ein paar Minuten Zeit gekostet hätte, und wir ja wussten, dass wir so schnell wie möglich raus müssen, weil es wahrscheinlich immer mehr anfangen würde zu regnen... Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, diese zwei, drei Minuten noch zu opfern. Aber die normale Reaktion ist halt, so schnell raus wie möglich...


Hat Pastor das noch geändert?

Bruno Senna: Nein, auch nicht, aber aus irgendeinem Grund war dessen Bremstemperatur beim Wegfahren noch um einiges höher, so gut 50, 60 Grad vielleicht - am Ende betrug der Unterschied durch die ganzen Effekte dann 200.... Warum die anfangs höher war - da gibt es sehr viele Möglichkeiten, er war zum Beispiel auf der In-Lap schneller, kann sein, dass er da etwas härter gefahren ist, die Bremse mehr beansprucht hat... Das ist ja das so extrem Frustrierende: Ich kann nicht mal sagen, wir haben da oder dort einen echten Fehler gemacht, wir hätten das wissen müssen... Es ist das Problem mit diesen kleinen Temperaturfenstern, die die Reifen heute haben. Man ist absolut chancenlos, wenn man das nicht trifft, und es hängt von so vielen Faktoren ab, die man vorher nicht wirklich berechnen kann.

Wäre das im Trockenen besser gewesen, bei einem regulären Qualifying?

Bruno Senna: Sehr wahrscheinlich schon, ja. Im Q1 im Trockenen hat ja alles so weit gepasst, da war ich ja auch gar nicht weit hinter Pastor, obwohl ich meine erste schnelle Runde mit den weichen Reifen völlig im Verkehr verloren habe, weil da Vettel und Petrov langsam unterwegs waren, und da mindestens noch drei Zehntel drin gewesen wären. Und heute früh im freien Training war ja auch alles okay. Wobei es ja nicht so ist, dass ich grundsätzlich im Nassen Probleme hätte. Eher im Gegenteil, das liegt mir normalerweise sehr gut, ich habe noch nie im Nassen wirklich gegen einen Teamkollegen verloren. Und ich bin ja auch am Freitagnachmittag, bei sogar etwas mehr Wasser auf der Strecke, 1:38er-Zeiten gefahren... Da war die Temperatur richtig, so wie bei Pastor heute... Heute hätte mir 1:39 gereicht... Das ist nur dieses enge Fenster. Ich weiß, dass das für die Leute draußen nicht zu verstehen ist, dass das oft als Ausreden gesehen wird. Wir verstehen es ja selbst nicht richtig, warum das so ist. Aber ich bin der Letzte, der Ausreden gebraucht. Wenn ich Fehler mache, dann sage ich das. Ich habe dieses Jahr sicher ein paar Fehler gemacht im Qualifying, in Barcelona, auch in Monaco - aber diese Dinge, die da passieren, die keine Fehler sind und einen trotzdem so zurückwerfen, die sind noch viel frustrierender...

Was geht jetzt noch morgen?

Bruno Senna: Wir sind im Rennen schnell, das wissen wir. Aber es ist halt von da hinten immer so ein Kampf, man kann nicht endlos viele Autos überholen, die Strecke ist eng, der Kunstrasen zum Teil neben der Strecke, zu aggressiv kann man auch nicht sein... Es ist dann schon ein Erfolg, wenn man noch ein, zwei Punkte holt. Von weiter vorne wären auch mal zehn oder zwölf möglich... Viel kann man wahrscheinlich auch über die Strategie nicht machen, ich denke, das Beste wird sein, mit dem unter den dann herrschenden Bedingungen schnelleren Reifen zu starten. Welche das sein wird, muss man sehen, denn es soll ja deutlich höhere Streckentemperaturen geben und dann muss man den Speed auf eine Runde auch noch mehr mit dem Verschleiß gegenrechnen... Es wird für alle auch ein bisschen ein Blindflug werden, weil ja keiner wirkliche Informationen hat...

Nenhum comentário: